AUTOMUSEUM DR. CARL BENZ

IN DER HISTORISCHEN BENZ-FABRIK


Die neue Benz-Fabrik
1904-1908

Kaufvertrag Benz Villa
Postkarten an Ellen Benz
Benz Villa in Ladenburg
Bauplan für die neue Fabrik in Ladenburg
Firma C. Benz Söhne (Seitenansicht)
Richard Benz
Markenzeichen Benz Söhne
Werbung für Benz Söhne Wagen
Die Anzeige führt zum Prozess
Das Urteil im Namen des Königs

1904 Rückkehr in die Region

Schon nach einem Jahr kehrt die Familie Benz in die Region zurück. Eine Mietwohnung in der Bahnhofstraße von Ladenburg wird zunächst das neue „Zuhause“. Am 29. Juni 1905 erwerben Carl und Bertha Benz von der Ehefrau des Heidelberger Brauereibesitzers Christian Friedrich Leonhard für stolze 48.500 Goldmark ein herrschaftliches Wohnhaus, umgeben mit einer großzügigen Parkanlage in Ladenburg, am heutigen „ Carl Benz Platz“. Schon früh führten die Versuchsfahrten von Carl Benz mit seinen ersten Motorwagen in die alte Römerstadt Ladenburg. Im Gasthaus zum Ochsen wurde häufig eine Pause eingelegt.

In diesen Jahren kauft Carl Benz insgesamt 11 zusammenhängende landwirtschaftliche Grundstücke vor den Toren der Stadt. Im Jahr 1904 beginnen dort die Bauarbeiten für eine neue Fabrik. Der Mannheimer Architekt Josef Battenstein erhält den Auftrag für die Planungsarbeiten und der Ladenburger Bauunternehmer Karl Geyer bekommt den Bauauftrag.


1906 Die neue Benz Fabrik

Am 9. Juni 1906 wird die Fa. C. Benz Söhne als „offene Handelsgesellschaft“ beim Amtsgericht in Mannheim eingetragen. Inhaber sind zunächst Carl und Eugen Benz. In der neuen Fabrik sollen nur stationäre Gasmotoren nach Konstruktionen von Eugen Benz hergestellt werden. Doch die veralteten Gasmotoren können sich gegen die wirtschaftlichen Dieselmotoren und gegen die modernen Elektromotoren nicht mehr behaupten. Carl Benz entscheidet sich in der neuen Fabrik Automobile zu bauen.


1908 Die Benz Wagen aus Ladenburg

Auch Richard Benz verlässt die Mannheimer Benz Werke. In der allgemeinen Automobilzeitung in Berlin erscheint folgende Pressenotiz.

„Aus der „Rheinischen Gasmotorenfabrik Benz u. Cie. Mannheim“ ist Richard Benz und damit der letzte dieses Namens aus der Firma ausgetreten. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem Altmeister unserer Industrie, Herrn Carl Benz, werden die Herren Richard und Eugen Benz in neuen Fabriken in Ladenburg auch die Herstellung von Benz Wagen neu aufnehmen, und hat Herr Fritz Held die Generalpräsentanz der neuen Ladenburger Wagen in die Hand genommen. Außerdem werden nach wie vor in Mannheim Benz Wagen hergestellt werden. Es wird also in Zukunft zwei Arten von Benz Wagen geben.“

Und so war es dann auch! Während die Benz Wagen aus Mannheim das gewohnte Benz Emblem auf ihren Messingkühlern behalten, bekommen die Wagen aus Ladenburg eine Kühlerplakette mit der Aufschrift Benz Söhne, der von einem Zahnkranz umrundet war.

Das erste Modell aus der Ladenburger Benz Fabrik ist ein 6/10 PS Wagen, der aber nur in geringen Stückzahlen produziert wird. Der nachfolgende 8/18 PS Wagen findet jedoch schnell begeisterte Kunden. Die Ladenburger Automobile gelten als besonders zuverlässig. Dies führt sogar zu einem Prozess zwischen der Mannheimer und der Ladenburger Benz Fabrik. In einer Anzeige hatte die Firma Benz Söhne den Anspruch erhoben, das beste Chassis auf dem Erdenrund zu bauen. Das Ladenburger Unternehmen gewinnt diesen Prozess.

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